Analfissuren

Analfissuren sind typische Symptome entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn. Doch kann die Ursache auch weit harmloser sein: Denn auch Hämorrhoiden oder eine einfache Verstopfung können zu einer Verletzung der Haut im Analkanal führen. Eine ärztliche Diagnose ist deshalb dringend angeraten.

Eine Analfissur ist ein länglicher Riss in der äußerst sensiblen Haut des Analkanals. Mit einer Analfissur gehen deshalb meist starke, mitunter brennende Schmerzen am After einher, die beim Stuhlgang beginnen und zum Teil gar über Stunden hinweg andauern können. Auch starker Juckreiz sowie helle Blutspuren auf dem Toilettenpapier oder auf dem Stuhl selbst sind nicht unüblich. Bei Fissuren, die symptomatisch im Zusammenhang mit Krankheiten wie Morbus Crohn auftreten, spricht man von "atypischen Fissuren". Von akuten Fissuren, die etwa lediglich von einer zu schnellen Entleerung des Darmes bei hartem Stuhlgang herrühren können, können sie häufig bei einer Untersuchung auf dem gynäkologischen Stuhl unterschieden werden. So sind solche Fissuren, die bei "6 Uhr" oder "12 Uhr" in Steinschnittlage sichtbar sind, fast ausschließlich als akute einzustufen. Ansonsten handelt es sich um eine "atypische Fissur", Morbus Crohn kommt dann also als Ursache in Frage.

Da Betroffene die mit einer Analfissur verbundenen Schmerzen fürchten, zögern sie den Stuhlgang häufig heraus. Dies kann jedoch dazu führen, dass der Stuhl sich weiter verhärtet und eine Darmentleerung noch schmerzhafter wird. Neben einer vom Arzt verordneten medikamentösen Behandlung kann deshalb insbesondere eine spezifische Ernährung den Heilungsprozess begünstigen, die einem harten Stuhl entgegenwirkt. So sollten Betroffene vor allem Ballaststoffe und viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Abzuraten ist hingegen von Abführmitteln, denn hierdurch könnte die Hautreizung im Analkanal noch intensiviert werden. Bei der Körperhygiene gilt es zudem einige Besonderheiten zu beachten. Zur Abtötung von Keimen kann etwa nach dem Stuhlgang der Afterbereich mit lauwarmem Wasser abgeduscht werden. Allerdings sollte hierbei nicht übertrieben werden, um die Haut nicht zu überreizen. So können etwa Seifen und Badezusätze Allergien auslö sen. Je nach Schmerzintensität kann es - insbesondere vor dem Stuhlgang - notwendig sein, schmerzlindernde Medikamente einzunehmen.