Fistelbildung durch Morbus Crohn

Begleiterscheinung einer Morbus-Crohn-Erkrankung ist häufig die Bildung von Fisteln am Darm. Insgesamt entsteht während des Krankheitsverlaufs bei etwa einem Drittel aller Betroffenen mindestens eine Fistel. Patienten neigen hierzu umso mehr, je länger die Erkrankung bereits andauert. Zum Teil sind Darmfisteln jedoch auch die ersten Symptome, die Anlass zu einer Diagnose von Morbus Crohn geben.

Eine Fistel ist eine röhrenförmige Verbindung zwischen einem Organ und einem anderen Organ oder der Körperoberfläche. Bei Morbus-Crohn-Patienten treten Fisteln vor allem wegen der krankheitsspezifischen Entzündung der Darmwand auf. So bilden sich ausgehend von befallenen Darmabschnitten Fisteln hin zu angrenzenden Organen (wie der Harnblase, der Prostata oder den Nieren), zur Hautoberfläche oder zu weiteren entzündeten Darmschlingen. Zum Teil enden Fisteln gar im Gewebe der Bauchhöhle oder in Nahtstellen, die nach einer Darmoperation verbleiben. Das Risiko für eine tatsächliche Ausbildung einer Fistel, ist hierbei unter anderem abhängig davon, welche Stelle des Darms vom Befall betroffen ist: Denn typischerweise entstehen Fisteln vor allem in denjenigen Darmregionen, die vor einer Engstelle liegen. Auch die Symptome einer Fistelbildung können je nach Position variieren. Denkbar sind etwa starke Verdauungsstörungen, Infektionen der Harnwege oder Verschmutzungen und Nässungen in der Unterwäsche.

Die Behandlung von Fisteln kann je nach ihrer Lokalisierung und dem Ausmaß der Beschwerden variieren. So ist zum Teile eine medikamentöse Behandlung möglich Operiert werden muss – wegen der gesteigerten Infektionsgefahr – jedoch meist bei Fistelbildungen zwischen Darm und Blase. Zudem leiden Betroffene vor allem dann unter starken Schmerzen und Verhärtungen im Analbereich, wenn sich innerhalb der Fisteln Entzündungen abkapseln und sich so genannte Abzesse bilden. Auch derartige Entzündungsherde müssen meist im Wege einer Operation entfernt werden.