Rauchen und Morbus Crohn

Gesundheitsschädigenden Wirkungen des Rauchens sind gemeinhin bekannt: Kaum ein Organ wird durch das Einatmen von Schadstoffen wie Nikotin und Teer nicht in Mitleidenschaft gezogen. 90 % all derer, die an Lungenkrebs erkranken, sind Raucher, das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall wird durch regelmäßigen Tabak- und Nikotingenuss erheblich gesteigert. Insgesamt leben Raucher durchschnittlich sechs bis zehn Jahre kürzer als Nichtraucher.

Auswirkungen des Rauchens auf Morbus Crohn


Auch die Entstehung sowie der Krankheitsverlauf von Morbus Crohn sind nicht ausschließlich genetisch bedingt. Schädliche Umwelteinflüsse und ein ungesunder Lebensstil können sich ebenfalls krankheitsbegünstigend auswirken. Bereits das Risiko, überhaupt an Morbus Crohn zu erkranken, ist bei Rauchern doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern. Auch auf die Häufigkeit und Schwere der Symptome von Morbus Crohn wirkt sich das Rauchen ausschließlich negativ aus. So erleiden Raucher auffallend mehr Krankheitsschübe und ihr Operationsrisiko ist größer als das von Abstinenzlern. Zudem tragen rauchende Morbus Crohn-Patienten ein doppeltes Darmkrebs-Risiko. Zum einen neigen sie durch die Erkrankung selbst ohnehin im Vergleich zu gesunden Menschen eher dazu, an Darmkrebs zu erkranken. Zum anderen bilden sich bei Rauchern etwa doppelt so häufig Darmpolypen, die häufig die Vorstufe von Darmkrebs sind, wie bei Nichtrauchern. Insgesamt wird die Lebensqualität von Betroffenen – insbesondere von Frauen - durch das Rauchen erheblich verschlechtert. Welche Ursachen die negativen Auswirkungen des Rauchens auf Morbus Crohn haben, ist noch nicht eindeutig geklärt. Zum Teil wird angenommen, dass die ohnehin angeschlagene Immunabwehr des Darms durch das Rauchen weiterhin geschwächt wird.


Dringender Rat: mit dem Rauchen aufhören!


Auch wenn es dem ein oder anderen schwer fallen mag: Mit dem Rauchen aufzuhören ist sowohl zur Reduzierung des Risikos, an Morbus Crohn zu erkranken, als auch für einen möglichst schonenden Krankheitsverlauf unabdingbar. Doch die Nikotin-Sucht zu bekämpfen, lohnt sich: Zahlreiche Studien belegen, dass sich durch eine langfristige Rauchentwöhnung der Gesundheitszustand von Patienten mit Morbus Crohn entscheidend verbessert. Der Schweregrad der Erkrankung nimmt ab, das Risiko, einen erneuten Schub zu erleiden, reduziert sich um bis zu 65%, und auch die Häufigkeit notwendiger operativer Eingriffe kann erkennbar zurückgehen.
Doch nicht nur zum Schutz ihrer eigenen Gesundheit sei Rauchern nahe gelegt, auf Zigaretten zu verzichten. Denn auch Passivrauchen kann sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Gerade Kinder können sich meist nicht dagegen schützen, den Tabakrauch einzuatmen. Wenn etwa im familiären Umfeld geraucht wird, sind sie den schädlichen Inhaltsstoffen in der Luft hilflos ausgeliefert. Zudem sollten Erwachsene – insbesondere Eltern und Verwandte – des an Morbus Crohn erkrankten Kindes eine Vorbildfunktion übernehmen. Hierdurch und durch eine gezielte Aufklärung über die Folgen des Rauchens, kann mit dazu beigetragen werden, dass das Kind selbst einmal zur Zigarette greift. Somit können ihm langfristig durch ein vorbildhaftes Leben der Erwachsenen zusätzliche Schmerzen erspart werden.